Energetische Ernährungslehre nach der Chinesischen Medizin
Seit hunderten von Jahren ist die energetische Ernährungslehre ein wichtiger Bestandteil der Chinesischen Medizin. Sie betrachtet das Lebensmittel grundsäztlich aus einer ganzheitlichen Sicht, indem es ihm unterschiedliche Eigenschaften zuspricht. Diese Eigenschaften bestimmen, ob es für einen Menschen geeignet ist, ihm wieder ins Gleichgewicht zu bringen oder eben nicht. Die Lebensmittelzusammenstellung orientiert sich also an den momentanen Bedürfnissen des Einzelnen und ist niemals pauschal.
Die Summe der Wirkungsweisen verleihen dem Lebensmittel ein sehr spezifischen Charakter, unabhängig von der materiellen Basis. Diese energetischen Aspekte sind:
1. die Thermik: wie wirkt sich das jeweilige Lebensmittel auf den Stoffwechsel aus, verhält es sich erhitzend, erwärmend, neutral, kühlend oder stark abkühlend; erwärmende beschleunigen den Stoffwechsel, neutrale stabilisieren und kühlende verlangsamen ihn;
2. der Geschmack: wie schmeckt das Lebensmittel, ist es süß, scharf, sauer, bitter und/oder salzig; je nach Geschmack werden unterschiedliche Organe und auch geistige Aspekte angeregt bzw. genährt;
3. die Wirkrichtung: wohin geht die Kraft/Qi des Lebensmittels, wirkt es zerstreuend, aufsteigend, harmonisierend, absenkend und/oder zusammenziehend; damit kann einer unharmonischen Bewegung der Kraft/Qi entgegen gewirkt werden;
4. die Meridianwirkung, sehr spezielle Wirkung des Lebensmittel auf den energetischen Kreislauf im Menschen;
5. yin/yang-Zuordnung, hilft der grundsätzlichen Orientierung;
6. die Wirkung auf die fünf Wandlungen, wichtig, wenn man Lebensmittel therapeutisch anwendet, um einzelne Wandlungen/Organe zu harmonisieren;
7. die spezifische energetisch/materielle Wirkung auf die Quintessenzen, wichtig, wenn man einzelne Essenzen (Shen, Xue, Qi, Jin Ye und Jing) nähren möchte.
Im Rezeptteil werde ich hauptsächlich die Thermik und den Geschmack von Lebensmitteln beschreiben und die anderen hin und wieder streifen, sonst wird es einfach zu kompliziert. Immerhin ist Essen grundsätzlich ein Ausdruck von Lebensfreude und sollte nicht zu sehr intellektualisiert werden.